Ich möchte heute ein paar einfache Gedanken über die Situation der Welt teilen.
Es ist so ein großes Thema, aber es ist auch ein wichtiges Thema. Die Corona-Pandemie hat uns gezwungen anders über unsere Welt zu denken. Es gibt nun Fragen wie:
Was ist wichtig? Was ist richtig? Was ist gerecht? Ist die heutige Welt nachhaltig?
Was ist wichtiger, Wirtschaftswachstum oder Volksgesundheit? Ich denke, dass wir bisher Wirtschaftswachstum auf Kosten von Volksgesundheit gestellt haben. „Wir“ schließt mich ein! Nun denke ich, dass Volksgesundheit mit der Wirtschaft gleichgestellt werden sollte.
Ist das richtig, individuelle Rechte, gegenüber öffentlichen Interessen, zu priorisieren? Ich denke, dass individuelle Rechte wichtig sind, aber nicht auf Kosten des öffentlichen Interesses. Individuelle Rechte sollten durch öffentliches Interesse beschränkt sein, obwohl dies oft ein schwieriges Urteil ist.
Ist es gerecht die reichen Länder vor den armen Ländern zu impfen? Ich weiß es nicht. Es gibt sehr viele Sachen, dass die reichen Länder besser als armen Ländern können tun und impfen ist nur eines dieser Dinge. Vielleicht ist es nun nicht eine Frage von Geld, aber von Gesundheit. Die unkontrollierte Ausbreitung des Corona-Virus auf der ganzen Welt wird zu neuen Mutationen führen, welche auch die reichen Länder betreffen werden.
Ist die Welt von heute nachhaltig? Viele Fragen scheinen an einem Wendepunkt zu konvergieren: das Klima, die Gesundheit, die Wirtschaft, die Gleichberechtigung, die Mittel, die Technologie, der Glaube und so weiter. Nur eine Sache ist bestimmt: Ab heute wird sich vieles ändern und diese Veränderungen werden Chancen und Risiken mit sich bringen.
Ich bin jedoch begeistert! Meine Erfahrung ist, dass diese sogenannten Kipppunkte zu kreativen Lösungen führen. Wir müssen systemorientiertes Denken nutzen, um diese Lösungen zu finden.
Was meint ihr zu diesem Thema?
Photo: Elena Mozhvilo ( Unsplash)
Hallo Peet, das sind einige interessante Aspekte, die du da ansprichst. Ich hoffe sehr, dass das, von dir erwähnte, systemorientierte Denken Anwendung finden wird und sich die Welt dahingehend ändern wird. Aktuell können wir nur hoffen, dass unsere Politiker rationale und sinnvolle Entscheidungen treffen werden. Damit meine ich insbesondere Deutschland, weil im September Wahlen anstehen und die Politiker möglicherweise Entscheidungen aus Wahlkampfgründen treffen werden. Daher können wir aktuell nur abwarten und das Beste hoffen.
Hallo Peet, dieses Thema bewegt mich auch sehr. Ich habe diese Sensibilität schon vor Corona entwickelt und bin darüber empört, dass die Politiker die Coronakrise mit dem selben Denken zu lösen versuchen, welches diese Pandemie überhaupt verursacht hat. Und zwar: Zoonosen (also die Übertragung von tierischen Krankheiten auf den Menschen) kommen um so öfter vor, als die Umwelt der Tiere zerstört wird beziehungsweise, wenn Nutztiere sehr eng aufeinander leben (Massentierhaltung). Dazu kommt noch die Klimakrise, welche das Entwickeln von Pandemien erleichtert (die Wissenschaft warnt schon lange davor) sowie die Hypermobilität, welche in ganz wenigen Wochen eine lokale Epidemie in eine Pandemie verwandelt. Dass die sogenannten Hilfspakete für die Wirtschaft keine Auflagen bezüglich diese Probleme beinhalten, und so zum Beispiel die Flugindustrie massiv unterstützt wurde, um weiter zu machen wie vorher, ist der Kern meiner Entrüstung. Es gibt aber auch positive Punkte, und deshalb gebe ich meine Hoffnung nicht auf. Zum einen gibt es Leute, wie du, die sich dieser Systemproblematik bewusst werden, und auch dass an einigen Orten kleine Änderungen stattgefunden haben, wie zum Beispiel die Popup-Bikelanes, die das Zeug haben, andere Leute zum Umdenken zu bewegen. Ich freue mich, weitere Texte von dir zu lesen. Bis bald!
Vielen Dank für Ihre Anmerkungen Linda und Erich. Systemorientiertes Denken ist Teil meines Studiums und meiner Arbeit. Ich habe mehrere Antworten auf Ihre Kommentare, aber es wird mich den ganzen Tag auf Deutsch! Also vielleicht werde ich dieses Thema in zukünftigen Journaly-Beiträgen fortsetzen. Wie Sie gesagt haben, Erich, können wir da nicht herauskommen, indem wir das gleiche Denken anwenden, das uns hierher gebracht hat. Die Politiker sind natürlich Teil des Problems, Linda, aber nur ein Teil. Große Systeme benötigen natürlich nur kleine Änderungen am Anfang und das müssen wir nach den positven Punkten suchen. Bis bald!
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