Gestern habe ich mir einen Easy-German-Podcast angehört, in denen die Moderatoren einen Gesetzentwurf besprochen haben. Der Entwurf ist im Oktober vom Justizministerium veröffentlicht worden. Er benutzt nur weibliche Formulierungen (Geschäftsführerin, Verbraucherin, etc.). Es gab einen Aufschrei! Das Innenministerium hat sogar etwas veröffentlicht, das sagte, der Entwurf sei verfassungswidrig! Ein Gesetz, das nur weibliche Formulierungen benutzt, sei nur auf Frauen zutreffend, laut dem Innenministerium. Also, alle Gesetze, die nur männliche Formulierungen benutzen, sind nur auf Männer zutreffend?
Während ich Deutsch lerne, habe ich mich oft gefragt, welche Auswirkungen die Benutzung von „das Mädchen“ auf Deutsche hat. Das Wort für ein männliches Kind ist männlich: der Junge. Aber das Wort für ein weibliches Kind ist Neutrum und im Diminutiv: das Mädchen. Alle weiblichen Kinder werden niedlicher gemacht, aber alle männlichen Kinder werden durch ihr Substantiv nicht geschmälert. Ist es möglich, dass Frauen und Mädchen, deren Muttersprache Deutsch ist, sich jemals den Männern gleichgestellt fühlen können?
Gut geschrieben und interessantes Thema! Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie gesehen, aber da ist vermutlich etwas dran. Sprache hat einen größeren Einfluss auf uns, als uns manchmal lieb ist und das meistens auch noch unterbewusst. Tatsächlich ist es so, dass der Diminutiv im Deutschen dem Substantiv immer das Neutrum als Geschlecht überstülpt.
Schöner Beitrag! Hat mir Spaß gemacht :)
Wenn Du ganz korrekt sein willst, müsstest Du maskulin und feminin (und neutrum) für das grammatische Geschlecht schreiben. Weibliche Substantive kommt im Titel aber irgendwie besser ;)