Wir haben jetzt kurz zwei Spieler auf dem Feld der Gehirntätigkeit kennengelernt: Erregung und Hemmung. Weiterhin werden wir uns mit Neurotransmittern auf der zweiten Ebene beschäftigen, die für Emotionen, Motivation und Bedürfnisse verantwortlich sind. Sie generieren positive Erlebnisse vor allem dann, wenn es einem Menschen aus biologischer Sicht etwas Gutes zu erledigen gelingt. Diese Neurotransmitter dienen sozusagen als Boten mit guten Nachrichten. Zum Beispiel, Sie haben eine leckere Suppe gegessen, eine neue Art und Weise des Stickens mit Kreuzstichen gelernt( besonders wenn es eines ihrer Hobbys ist) oder Sie sind erfolgreich vor einer wütenden Nachbarskatze davongelaufen. In diesen Momenten werden bei emotionalen Erlebnissen in unserem Gehirn Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Endorphine freigesetzt. Diese “Kuriere” tragen für Sie gute Nachrichten, die Sie in eine gute Stimmung versetzen werden. In Wirklichkeit kann man diese Liste weiter fortsetzen. Es gibt ungefähr ein Dutzend von solchen Neurotransmittern, die mit der Befriedigung der Bedürfnisse und positiven Emotionen zu tun haben. Wir werden sie Schritt für Schritt kennenlernen.
Manchmal vergleicht man ein Neuron mit einem Computerchip. Dabei geht es um einen sehr komplexen Computerchip, denn eine Nervenzelle hat im Durchschnitt rund 3-5 Tausend Synapsen, was den 3-5 Tausend Verbindungen mit anderen Zellen gleicht. Jedes Neuron bekommt gleichzeitig Informationen durch Tausende von Kanälen. Dabei geht es um teils erregende, teils hemmende Signale. Und ein Neuron muss “ eine Entscheidung treffen”, ein Signal weiterzuleiten oder es zu blockieren,indem es die Aktivität von Glutamat und GABA vergleicht. Einzelne Neurone-Chips sammeln sich in Rechenzentren, die sich mit der Atmung, der Reaktion auf einen Laut, dem Kurzzeitgedächtnis und anderen Prozessen beschäftigen. Ein komplexes Netz, nicht wahr? Mit diesem Netz kann man kaum der internationale Paketdienst DHL vergleichen. Da brauchen wir eine seriösere Analogie.
Das Gehirn kann man mit einer großen Computerzentrale vergleichen,in der tausende einzelne Rechengeräte in einer komplexen Art und Weise miteinander interagieren.
Wie viele Neurone gibt es überhaupt in unserem Gehirn? Normalerweise spricht man von 85-90 Milliarden von Neuronen. Das klingt beeindruckend. Versuchen Sie mal sich diese Menge vorzustellen! Das ist viel mehr, als es Menschen auf der Erde gibt. Stellen Sie sich 90 Milliarden Netzteilnehmer vor, jeder von denen unterhält sich gleichzeitig mit 5 Tausend von anderen Netzteilnehmern. Also, die Komplexität der Informationsströme in unserem Gehirn ist wahrscheinlich mit ganzem Internet vergleichbar. Das ist aber auch nicht genau. Und diese ganzen Prozesse muss man noch erforschen. Die Wissenschaft und alle moderne Technologien haben nur begonnen, sich mit dem Gehirn und Neuronetzen zu beschäftigen. Irgendwelche globale Veränderungen und Prozesse fällt einem leicht, zu beobachten und zu analysieren. Aber was das Verständnis der Feinheiten der Informationsweitergabe angeht, muss man daran noch hart arbeiten.
Vielen Dank!:)
Gern geschehen!:)