Italienisch für Anfänger 🤌
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Italienisch für Anfänger 🤌

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multilingual book club 02

Es ist so weit. Die zweite Runde des mehrsprachigen Buchclubs ist in vollem Gange. Die Journaly-Schreibergemeinschaft der emsigen Leser:innen konnte es nicht länger abwarten. Diesmal kann sich jede:r wohl ein Buch nach eigenem Geschmack aussuchen (teuflische Lache hier bitte einfügen). Es kann also nichts schiefgehen.

Dachte ich.

Das erste und größte Problem ist natürlich ... die Qual der Wahl. Ich konnte mich nicht entscheiden: „Lese ich ein Buch über Physik oder eins über Mathematik?“ – Ja, ernsthaft, für mich macht das doch einen großen Unterschied – „Lese ich eins auf Deutsch, Niederländisch, Englisch, Italienisch, Swahili ... ?“

Warte mal. Ich spreche doch kein Swahili.

Am Ende habe ich mich für ein kleines Physikbuch auf Italienisch entschieden. Das Buch heißt „Sette brevi lezioni di fisica“ und wurde 2014 vom theoretischen Physiker Carlo Rovelli geschrieben. Die deutsche Übersetzung trägt den Titel “Sieben kurze Lektionen über Physik“.

Okay, um ehrlich zu sein, spreche ich auch kein Italienisch. Ich kann aber so tun als ob. Als Muttersprachler anderthalb romanischer Sprachen kann ich doch sicherlich das italienische Original ohne allzu große Schwierigkeiten lesen.

Dachte ich.

Und ich hatte recht. Es geht. Ich habe heute das Buch zu Ende gelesen. Sprachlich ist es ein Buch mit meistens einfachen Sätzen und einigen etwas blumigen Beschreibungen. Inhaltlich ist es mehr oder weniger die typische populärwissenschaftliche Darstellung einiger Physikbereiche, wobei ich auch zugeben muss, dass vor allem die letzten drei Lektionen von besonderem Interesse sind.

Wie habe ich das Buch gelesen?

(Von vorne nach hinten, natürlich.)

Für die Lektüre des Buches habe ich mein Computerprogramm eingesetzt. Zuerst habe ich damit den Wortschatz des Buches erfasst: Ich habe dem Programm mitgeteilt, welche Wörter ich kenne und welche nicht. Konkret sieht diese Wortschatzerfassung so aus: https://asciinema.org/a/MwGxBdJMUG9NFJLBzUFvts50x. Nachdem ich alle Wörter eines Kapitels (einer Lektion) mit dem Programm durchgegangen war, habe ich das Kapitel auch gelesen. Konkret sieht die Lektüre des italienischen Buchs mit dem Programm so aus: https://asciinema.org/a/FtvfxsSfg4ziQac9X3jkTWati.

Das Schönste an der Lektüre eines bekannten Themas in einer ansonsten unbekannten Sprache war das Gefühl – oder besser gesagt die Erfahrung –, darin doch mehr oder weniger flüssig lesen zu können. Mit anderen Worten: Zu vergessen oder nicht daran zu denken, dass man in einer Fremdsprache liest, sondern einfach nur zu lesen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich trotz der (offensichtlich vorhandenen!) sprachlichen Schwierigkeiten und Hindernisse das komplette Buch lesen und genießen kann.

Ein paar Zahlen und Fakten zum Schluss dieses (für meine sonstigen Verhältnisse) kurzen Beitrages: Das Büchlein enthält 3.107 Wörter (ohne Wiederholungen). Eine Gesamtübersicht meines Wortschatz-Wissens ist unter dem Link https://i.imgur.com/errCSNS.png zu sehen. Zum Vergleich dasselbe für die deutsche Übersetzung: https://i.imgur.com/y8Gu7wI.png. Diese grafische Darstellung sollte das Thema einer meiner kommenden Texte sein, also sage ich hier nicht großartig viel dazu, in der Hoffnung, dass die Grafik für sich spricht bzw. verständlich genug ist.

Titelbild: https://d2ieewwzq5w1x7.cloudfront.net/post-image/82969a71-1650-4a50-82dd-35d729390f1f-large

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