Der Raketenstützpunkt
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Der Raketenstützpunkt

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daily life

Wenn man sein ganzes Leben an einem Ort lebt, könnte man denken, dass man den Ort gut kennt. Es ist jedoch nicht immer der Fall. Die Welt um uns herum kann viele für uns bisher unbekannte Geheimnisse verbergen. Eines dieser "Geheimnisse" entdeckte ich heute bei unserer regelmäßigen Wochenendwanderung.

Wir machten uns zu einem Aussichtsturm, der im Wald zwischen den zwei Stadteilen liegt, auf. Der Aussichtsturm ist relativ neu, nur ein oder zwei Jahre alt.

Bratislava hat eine sehr interessante geografische Lage. Es liegt am Zusammenfluss von zwei (Grenz-) Flüssen - der Donau und der March - und an der Grenze zu zwei Staaten - Österreich und Ungarn. Der Aussichtsturm befindet sich auf einem Hügel über dem Stadtteil, der an den Ufern der Donau und der March liegt. Österreich liegt am anderen Ufer beider Flüsse. Unter den Kommunisten wurde dieses Gebiet streng bewacht. Grenzbeamten gingen hier mit geladenen Maschinenpistolen entlang den Flüssen und waren bereit, jeden zu erschießen, der versuchte, aus dem kommunistischen Gefängnis in die freie Welt über den Fluss zu fliehen.

Unsere heutige Strecke war für mich neu. Der Weg wand sich durch den Wald entlang einer Asphaltstraße, die zum Glück gesperrt war. Vor dem Ende endete der Waldweg und wir mussten auf der Asphaltstraße gehen. "Warum gibt es hier überhaupt eine Asphaltstraße?", fragte ich mich.

Und dann begannen die Überreste verlassener Betongebäude aus dem Wald aufzutauchen. "Früher gab es hier einen Raketenstützpunkt," sagte mein Mann (übrigens, nicht aus Bratislava). "Was? Direkt hier, über der Stadt?", wunderte ich mich. "Ja, es war ein strategischer Standort direkt an der Grenze." "Und wie haben die Raketen hier hineingezwängt?", fragte ich verwundert. "Schau, hier gibt es den Weg, der zum Bunker führt," zeigte er auf ein kleines Gebäude weiter hinten. Ich verstand immer noch nicht, wie die Raketen mit ihren breiten Flügeln und dem Cockpit hierher kommen konnten. Egal, es gibt Dinge in der Männerwelt, die ich nicht verstehe und die ich überhaupt nicht vermisse.

Entlang dieser Zeugen der Vergangenheit erreichten wir ein weites Plateau am Gipfel. "Die Raketen sind hier vielleicht gelandet," sagte ich. Mein Mann sah mich amüsiert an. "Die Raketen sind nicht zurückgekommen." "Nein? Und was ist mit dem Piloten passiert? Er hat katapultiert?" Die Belustigung meines Mannes wuchs: "Mama, es waren Raketen, keine Flugzeuge. Raketen haben keinen Piloten und kein Cockpit. Die Rakete ist nur ein Blechrohr mit Sprengstoff, sie hat keinen Fahrer." Endlich verstand ich, was eine Rakete ist und was wirklich an diesen Ort gewesen war. 😊 Ähm, die Männerwelt ist mir manchmal zu kompliziert.

Falls ihr übrigens fragt, was beim Besuch des Aussichtsturms passierte: genau dasselbe, was bei anderen Besuchen von Aussichtstürmen passiert ist. Ich genieße es, sie von der festen Erde anzuschauen. Wenn ich auf sie hinaufsteige, wird mir schwindelig, deshalb bleibe ich lieber auf der Erde.

Und wenn ihr euch dafür interessiert, wie heute die ehemalige Raketenstützpunkt aussieht, fügt ihr "raketová základňa devínska kobyla" in Google ein, um Fotos zu anschauen.

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