Mein erster Kaffee
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Mein erster Kaffee

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Ich bin in Ontario, Kanada, aufgewachsen und als Kind und Teenager war Tim Hortons Kaffee der König des Kaffees und hatte keine wirkliche Konkurrenz. Tim Hortons oder "Timmy's" war eine kanadische Kette von Donut-Läden. (Heute gehört Tim Hortons einer brasilianischen Private-Equity-Firma). Natürlich haben die Leute damals zu Hause Kaffee gemacht, aber die Qualität des Kaffees war nicht so hoch und oft haben die Leute zu Hause Instantkaffee gemacht. (Yuck). Es gab sogar eine berühmte Instantkaffee-Marke mit Chicorée! Ernsthaft. Im Vergleich zu diesen Kaffeesorten war Tim Hortons Kaffee großartig.

Ich war 17 und hatte einen Teilzeitjob als Rettungsschwimmer. Ein Arbeitskollege ist zu Timmy’s gegangen und hat mich gefragt, ob ich einen Kaffee wollte. Es war früh und ein bisschen kalt und ich habe »Ja« gesagt. Er hat mir einen »Large Double Double« Kaffee gebracht. Ein »Double Double« ist ein Kaffee mit zwei Teelöffeln Zucker und der doppelten Sahne. Wegen des Zuckers und der Sahne war der Kaffee nicht bitter und er war warm, aber nicht zu heiß. Dieser Kaffee hat mir sehr gefallen.

In der Uni habe ich viel Kaffee getrunken und ich habe Timmys Kaffee bevorzugt. An der Uni gab es mehrere Timmys Kaffeekiosks. Natürlich konnte ich Kaffee in der Mensa kaufen, aber die Qualität dieses Kaffees war viel niedriger und der Preis war ähnlich wie bei Timmy’s.

Alles hat sich verändert, als ich als Student Seattle besucht habe und zu einem Starbucks gegangen bin. Im Vergleich zu Kaffee in Ontario war Starbucks Kaffee unglaublich gut und es gab so viele Kaffeesorten, nur nicht nur einen kleinen oder großen Kaffee, einen mit oder ohne Zucker oder Sahne. Mir wurde plötzlich klar, dass Kaffee wie Wein komplex und vielfältig sein konnte. Starbucks war teurer als bei Timmy’s und seit langem in Ontario nicht verfügbar.

Starbucks war lange nicht mehr mein Lieblingscafé. Ich habe unabhängige Cafés mit besserem Kaffee gefunden und koche auch guten Fairtrade-Kaffee zu Hause. Manchmal trinke ich einen dunklen Röstkaffee von Starbucks oder einen Latte, oder einen schwarzen Kaffee von Timmy’s. (Es gibt einen Tim Hortons im Gebäude, in dem arbeite und manchmal bin ich zu faul, um zum unabhängigen Café zu gehen). Ich bin immer enttäuscht.

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