Traum: Das malerische Universum (Teil 1)
German

Traum: Das malerische Universum (Teil 1)

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daily life

Ich war vor dem Haus meiner Großeltern. Am Anfang gab es nur helle Farben und tiefe Schatten unter den riesigen Bäumen, die in Reihen zwischen dem Haus und dem Feld standen. Der Wind war sehr stark. Man konnte die Bäume tanzen sehen. Eine süße, aber leise Melodie klang wie eine Geige im Wind. Ich schaute mich um und merkte, dass niemand in dem ganzen Wohnviertel zu sehen war. Die Haustür war geöffnet und ich entschied mich, hineinzugehen. Was ich zuerst gesehen habe, war der goldene Spiegel, der an der Wand gegenüber der Tür hing und ein rotes altmodisches Sofa. Im Spiegelbild sehen die Farben stärker aus und hinter mir ging die strahlende Sonne auf. Es war weder heiß noch kalt, ich verspürte nichts und das Haus wurde grau wie in einem alten Film. Niemand war dort zu sehen. Die Luft wurde schwer und voll Staub. Alle Möbel waren mit einem Bettlaken bedeckt und die Bündel Bücher und Zeitungen lagen überall. Wo war meine ganze Familie?

Nachdem ich die Tür hinter mir zugemacht habe, geschahen merkwürdige Dinge.

Möbel bewegten sich, Spielzeuge waren nicht im Ort. Gerüche umflossen das Haus. Jemand tuschelte meinen Namen so leise, dass ich ihn kaum hörte. Erinnerungen erschienen wie Geister vor mir. Ich sah laufende Personen und in einem Augenblick verschwanden sie. Die tiefschwarze Gestalt eines Mannes beobachtete mich vom Flur aus, der zu den Zimmern führte und ich begann verschiedene Stimmen zu hören. Als es aufhörte, trat ich in die Küche ein. Meine Großmutter hatte etwas auf dem laufenden Ofen brennen lassen und verliess den Ort. Kinder rannten vorbei und ich bemerkte, dass alle Kinder mein jüngster Cousin in seinen verschiedenen Lebensphasen war. Ein Kind kam her und gab mir eine winzige, sprechende Puppe, die auf Latein sprach. Was ich dank meines Lateinunterrichts an der Uni verstanden habe, war, dass ein riesiger und gefährlicher Krieg ungleich anderen um die Ecke war. Das Kindgesicht verwandelte sich. Jetzt hatte er keine Augen, seine Wangen hatten auffällige dunkellila Prellungen und Würmer, seine Zähne waren abgebrochen und andere fehlten. Ich konnte mich weder bewegen noch etwas sagen. Ich habe aus den Augenwinkeln die Gestalt des Mannes näherkommen gesehen. Plötzlich explodierte ein Zimmer. Das Haus war schnell mit Tieren wie Spinnen, Schlangen, Insekten, usw. gefüllt. Der Sturm brach über uns mit seinen strahlenden Blitzen und lärmendem Donner herein. Das Wasser stand mir bis zu den Knien. Es gab keinen Garten mehr und Schatten drangen ins Haus ein. Es schien wie das Ende meiner Welt und ich hatte ein Gefühl der Ausweglosigkeit...

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