Einerseits ist meine Situation milde gesagt, äußerst unangenehm, andererseits ist es nicht das Ende der Welt. Ich habe gute Instrumente in meinen Händen, die mir teilweise oder vielleicht vollkommen helfen können. Zum Beispiel, seitdem ich begonnen hatte, mich regelmäßig zu bewegen und populärwissenschaftliche und wissenschaftliche Literatur zu lesen, habe ich bestimmte Verbesserungen bemerkt. Ich erlebe schon nicht so oft bestimmte Symptome und ich kann schon bestimmte Aspekte meiner Situation erfolgreich bewältigen. Ich überlege, ob ich mich an einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin wenden sollte, aber inzwischen ist mir schon alleine von meiner Selbstarbeit vieles klar geworden. Und ehrlich gesagt verzweifle ich daran, dass ich einen guten Therapeuten beziehungsweise eine gute Therapeutin für meine Verhältnisse finden werde. Derzeit verfüge ich über eine Anzahl an guter wissenschaftlichen Literatur, vor allem auf Englisch. Darunter ist ein Lehrbuch “ Introduction to Brain and Behavior”. Das ist eines der besten Lehrbücher zu diesem Thema, das vielleicht nicht jeder Psychotherapeut in meinem Land gelesen hat. Ich will aber nicht allen Psychotherapeuten in meinem Land Berufskompetenz absprechen oder jemandem den Besuch eines Therapeuten abraten. Hier ist alles individuell und die Hilfe eines Therapeuten ist oft von großer Hilfe, aber nicht jeder von den Therapeuten beherrscht Fremdsprachen und hat Zugang zu solcher Literatur in meinem Land. An dieser Stelle ist mir bewusst geworden, was für ein unglaublicher Reichtum es ist, dass ich Fremdsprachen beherrsche und die beste wissenschaftliche Literatur der Welt lesen kann. Ich bin überglücklich, dass ich meine Fremdsprachen nicht aufgegeben habe, und jetzt helfen sie mir auch bei meiner Selbsttherapie und wahrscheinlich bei meiner Selbstheilung. Also, ich werde an meiner Situation arbeiten und werde mich niemals aufgeben, und mit so einer Einstellung werde ich eine Lösung bestimmt finden.