Ich habe heute ein Buch gelesen und bin auf eine Tatsache gestoßen, die mich daran erinnerte, dass es trotz allem in meinem Leben die Sachen gibt, für die ich unglaublich dankbar bin. Und zwar habe ich heute im Buch gelesen, wie ein armer Mensch wegen einer Läsion Ausfallerscheinungen erleiden musste. Er konnte unter anderem nicht mehr lesen. Als ich das gelesen habe, erfüllte mich Schauder. Aus bestimmten Umständen verbrachte ich die letzten Jahre in der Isolation, und eine der Sachen, die mir geholfen haben, Vernunft zu behalten und sogar meinen Zustand zu verbessern, war das Lesen. Das Lesen war immer für mich eine Art von Medizin und mein Zufluchtsort. Egal, was in meinem Leben passierte, versank ich immer wieder in Bücher und fand darin nicht nur einen Schatz voller Wissen, sondern auch eine Hoffnung. Derzeit, als ich begonnen habe, mich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen und nicht nur Bücher, sondern auch Lehrbücher zu lesen, bemerke ich schon gewisse Veränderungen. Je mehr ich Wissen aus den Büchern und Lehrbüchern schöpfe, desto klarer ist mein Blick auf das Leben. Früher fand ich es enorm schwer, mich sozusagen von der Seite zu sehen. Den Abstand von mir selbst zu gewinnen und mich selbst von der Seite zu beobachten fiel mir gar nicht einfach, wenn überhaupt. Mein Blick war benebelt und es war immer schwarz am Horizont, weil ich unglaublich depressiv war. Ich sah überhaupt keine Alternative außer meinen schwarzen Brillen, durch die alles grau und deprimiert zu sehen war. Erst seitdem ich begonnen habe, mich Schritt für Schritt mit Naturwissenschaften zu beschäftigen und gute populärwissenschaftliche Literatur zu lesen, bekam ich eine Möglichkeit, den Abstand von mir zu gewinnen und verstand, wie verzerrt meine Weltsicht bisher war und teilweise noch ist. Aber dieses Verständnis und die Kenntnisse, die ich mir angeeignet habe, haben meinen Blick auf die Welt schon teilweise klarer und ein bisschen optimistischer gemacht und das Wichtigste ist, dass das Ganze mir die Hoffnung gegeben hat.