Lesen als Sprachlernmethode
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Lesen als Sprachlernmethode

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In letzter Zeit übe ich meine Fremdsprachen vor allem damit, dass ich Bücher lese. Es ist allgemein bekannt, dass das Lesen fürs Fremdsprachenlernen wichtig ist, aber trotzdem sprechen einige Sprachenthusiasten und einige Linguisten darüber, dass das Produzieren der Sprache, also Output, sehr wichtig ist. Deshalb zweifelte ich manchmal daran, dass ich meine Fremdsprachen nur durch das Lesen verbessern könnte, obwohl ich auch andere Meinungen über diese Frage gehört habe. Einst hat meine Professorin an der Universität über einen anderen Professor erzählt, der eine Sprache vollkommen selbstständig und vollständig durch das Lesen gelernt hatte. Natürlich hat er dabei sehr viel gelesen. Später war er sogar dazu fähig, diese Sprache als seine Arbeitssprache zu benutzen und damit sein Brot zu verdienen. Mein Vater hat mir auch immer wieder davon erzählt, dass beim Lesen dieselben Gehirnbereiche aktiv werden, wie bei der Spracherzeugung. Heute habe ich es selbst gelesen. Wie es bekannt ist, liegen zwei Gehirnbereiche, Wernicke- und Broca-Areale, in der linken Gehirnhälfte. Das Wernicke-Areal ist für das Verstehen sowohl der gesprochenen als auch der geschriebenen Wörter verantwortlich. Das Broca-Areal beschäftigt sich seinerseits mit der Spracherzeugung. Zwei Areale sind über ein Faserbündel eng verbunden. Also, beim Lesen werden beide Areale aktiv. Noch besser wäre es, laut zu lesen, denn dabei wird auch das Broca-Areal aktiv, das für die Bewegung des Kehlkopfs zuständig ist. Interessanterweise ist das Broca-Areal generell an der Sprachbewegung unseres Körpers beteiligt. Dabei ist es egal, ob es um Muskeln im Kehlkopf oder die Finger und Hände (bei Gehörlosen) geht. Die Erzeugung der Sprache scheint sich dabei im Gehirn nicht zu unterscheiden. Also, aus allem, was ich heute gelesen habe, folgt, dass das Lesen im Prinzip als eine alleinige Methode des Sprachlernens verwendet werden kann. Außerdem hilft das Lesen nicht nur beim Sprachlernen, sondern auch bei der Erweiterung seiner eigenen Kenntnisse, was das Lesen als Sprachlernmethode meiner Meinung nach goldwert macht.

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