Ich ziehe in den nächsten Tagen aus meiner Mietwohnung und meiner Stadt aus, deswegen stelle ich fest, welche Dinge ich um mich habe und welche von denen ich mit mir mitnehme.
Es gibt Dinge, die ganz klar mitgenommen werden werden, weil sie sehr praktisch sind, gut aussehen und in einem guten Zustand sind, außerdem gehören sie mir. Ich habe das Letzte hinzugefügt, weil es auch Gegenstände in der Wohnung gibt, die mir sehr gut gefallen und die ich häufig benutze, aber die nicht meine sind; diese bleiben natürlich in der Wohnung, auch nachdem ich sie verlasse.
Ich besitze auch Dinge, die ich noch besonders mag weder in einem guten Zustand sind, aber für die ich keine gute Alternative habe. Es ist dann eine Frage, ob ich besser ein Risiko eingehe und die hinter mir lasse oder diese imperfekten Dinger mit mir nehme und dadurch den neuen Abschnitt meines Lebens mit Imperfektion anstecke. Neue Sachen beleiben jedoch nur kurz neu, deswegen ergibt es wahrscheinlich wenig Sinn, die Alte wegzuschmeißen, nur weil sie nicht mehr neu aussehen. Und was soll ich tun mit einer Million imperfekt aussehenden, aber gemütlichen Pullis, die ich besitze? Wahrscheinlich einige könnte ich spenden.
Andererseits wird auch Dinge mitgenommen, die ich besitze, gar nicht benutze, aber die ir gerne in der Zukunft benutzen würde. Die sind z. B. Bücher order Notizen aus der Uni, die ich mehrere Jahre nicht angefasst habe und die Inhalte von denen ich nur ungefähr kenne. Ich würde sehr gerne nochmal all das wissen, was ich einmal gelesen und geschrieben habe. Wahrscheinlich ist es ziemlich naiv, diese Sachen mitzunehmen, aber man darf mal auch leichtgläubig sein.
Unter anderen gibt es auch verschiedene Dinge, die gar nicht praktisch sind, aber mir geschenkt wurden oder einige weniger Andenken sind. Ich bin ziemlich pragmatisch und in meisten Fallen reicht es mir, Fotos von Postkarten oder Grußkarten zu machen und sie statt der Originale zu sparen. Ich habe auch neue Heime mehreren Geschenken bzw. Andenken gefunden, aber irgendwann muss man auch aufhören mit der Reinigung und etwas behalten (oder nicht; das weiß ich nicht genau, aber ich habe entschieden, eher weniger Andenken wegzuschmeißen als zu viele).
Letztendlich habe ich auch ein paar Kleinigkeiten eingepackt, die nur schmerzhafte Erinnerungen auslösen. Das halte ich für eine interessante Beobachtung von mir selbst. Wahrscheinlich fühle ich mich lebendig, wenn ich irgenwelche Emotionen empfinde. Vielleicht irgendwann bin ich bereit, mich nicht mehr zu verletzen und diese Dinge wegzulassen, aber es scheint, dass noch nicht.
Sehr gut geschrieben :)
Sich mit den Dingen um sich herum zu beschäftigen ist total interessant. Ich miste seit vielen Jahren aus, aber ich habe immer noch zu viel. Ich finde es besonders schwer Dinge verantwortungsvoll zu entsorgen, denn ich möchte nicht einfach alles wegwerfen... Und ich habe auch noch einige Uniskripte und Notizen und rede mir auch ein, dass ich die irgendwann mal wieder lesen werde :D
@flauschtrud Liebe Jana, vielen herzlichen Dank für die Korrekture! Seit dem Umzug bin ich immer beschäftigt gewesen, deswegen habe ich mir keine Zeit genommen, um mich zu bedanken. Nun, obwohl ich in einem deutschsprachigen Raum wohne, habe ich jedoch das Gefühl, dass die Zeit gekommen ist, um meine Deutschkenntnisse aufzufrischen, dewegen bin ich wieder da. Witzigerweise habe ich letztendlich meine Uniskripte und Notizen mitgenommen. Sie sitzen immer noch auf dem Regal unberührt.