Marc Aurel
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Marc Aurel

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Vor kurzem habe ich einen Podcast über Marc Aurel gehört, der genau vor 1900 Jahren (am 26. April 121 n. Chr.) geboren wurde. Sein Vater ist gestorben, als Marc noch jung war, und Marc wurde danach von einer wohlhabenden und politisch prominenten römischen Familie adoptiert. Er ist später (161 n. Chr.) seinem Adoptivvater als Kaiser gefolgt.

Schon als Jugendlicher wurde Marc als möglicher Thronfolger erzogen, und er hatte eine Reihe von ausgezeichneten Hauslehrern. Als Schüler musste er unter anderem wichtige, berühmte Reden von griechischen Philosophen und Staatsmännern sowie leitenden römischen Figuren ausführlich analysieren. Rhetorik und Philosophie haben eine zentrale Rolle in seiner Bildung als möglicher zukünftiger römischer Kaiser gespielt. Latein war natürlich seine Muttersprache, aber seine Hauslehrer haben ihm auch Griechisch beigebracht. Weil Griechisch die Hauptsprache für Philosophie in der Antike war, hat Marc Aurel seine berühmten „Selbstbetrachtungen“ selbstverständlich auf Griechisch verfasst. (Und er hat das ohne Hilfe von Journaly, Babbel, Duolingo oder irgendeiner anderer App geschafft! Erstaunlich, oder? :) )

Dieser Text, der er in Feldlagern während seiner Feldzüge geschrieben hat, wurde keineswegs geschrieben, um veröffentlicht zu werden, sondern als eine Gelegenheit für private Reflexion und Forderung von Gelassenheit benutzt. Das ist kein theoretisches Werk, das mit abstrakten philosophischen Themen zu tun hat, sondern eine praktische Anleitung zur Lebenskunst. Wie kann man mit unvermeidbaren Verluste, Untergang und sogar Tod am besten umgehen? Warum ist es besser, sich auf Dinge zu konzentrieren, bei denen man ein gewisses Maß an Kontrolle hat, anstatt auf unveränderbare Angelegenheiten, welche die Natur uns zuteilt? Warum ist es wichtig, Vernunft und Verstand zu fördern, und wie können unsere Bewertungen und Gesichtspunkte Emotionen modulieren? Das sind nur einige Bespiele von seinen Themen. Jahren nach seinem Tod wurde dieser Text veröffentlicht. Seitdem hat er sich millionenfach verkauft, wurde in viele Sprachen übersetzt, gilt als sehr wichtiges Beispiel des späteren römischen Stoizismus und wird noch heute als aktuell und relevant betrachtet.

Seine ungefähr zwanzigjährige Amtszeit als Kaiser stand unter keinem guten Stern. Eine Reihe von Verteidigungskriegen gegen Feinde an den Grenzen des Reiches haben ihm viel Zeit und Energie gekostet. Eine verheerende Seuche – die sogenannte Anotoninische Pest - hat ungefähr 20 Jahre im Reich grassiert und die Leben von Millionen genommen. Marc Aurels Frau ist vor ihm gestorben. Mehrere ihrer 13 Kinder sind jung gestorben. Marc Aurel hat außerdem erkannt, dass sein einziger noch überlebender Sohn Commodus für seine zukünftige Rolle als Kaiser wenig geeignet war. Unter solchen tragischen Umständen sind die besonnenen, umsichtigen und ermutigenden Perspektiven der „Selbstbetrachtungen“ noch imponierender. Marc Aurel ist 180 n. Chr. gestorben, vermutlich an der damals noch wütenden Pandemie.

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