"Schreib mir vom Streit!" mein flehendes Ich,
"Freunde teilen doch Lasten - oder nicht?"
Doch du, mit Blick wie kühler Mond:
"Ein geschenktes Gedicht trägt keine Seele."
[Gedanken fließen wie Hagel:]
"Was für ein Freund verweigert Hilfe?
Ist das Liebe oder Gleichgültigkeit?
Vielleicht... fürchtet er meine Wahrheit?"
Mein Zorn brannte lichterloh.
"Echte Freunde stehen füreinander ein!"
warf ich dir hin, ein Sprichwort wie Waffe.
Du seufztest nur: "Besser eine Handvoll Taten
als ein Mund voll leere Versprechen."
[In der Stille der Nacht:]
"Warum fällt mir nichts ein?
Bin ich wirklich so abhängig?
Was, wenn ich es nie könnte...
...wenn er immer recht hat?"
Papier zerknüllt, Tränen trocknen langsam.
Dann - wie Morgenlicht durch Vorhangrisse -
"Aus eigenem Samen wächst die stolzeste Blume."
Meine Feder flog über Seiten,
und plötzlich verstand ich dein Schweigen.
Heute reichen wir uns wortlos
die zerknitterten Entwürfe.
Dein Lächeln sagt: "Geteiltes Leid
ist halbes Leid - doch geteilte Einsicht doppelt stark."