Meine Freunde.
Ich kenne viele Leute, aber ich kenne nur einen richtig enge Freund, den ich zwar wirklich alles erzählen kann. Deshalb die Aussage "Richtig gute Freunde hat man zwei oder drei" passt für mich. Für mich es ist wichtig dass meine Freunde ehrlich sind. Ich möchte mich nicht für meine Freunde schämen müssen, nur weil sie gelogen haben. Es wäre so schwer für mich, Leuten in die Augen zu schauen, wenn ich wüsste, dass die Person, der ich am meisten vertraut habe, alle angelogen hat. Ehrlich gesagt, ich würde lieber die harte Wahrheit hören als eine tröstende Lüge. Wenigstens könnte ich dann noch zu ihnen halten, wenn sie nicht gelogen hätten.
Ich wünsche mir, dass meine Freunde hilfsbereit sind. Ich denke, Hilfsbereitschaft ist ein verbindender Faktor in der Freundschaft. Menschen werden keine Freunde, wenn Hilfsbereitschaft nur von einer Seite gezeigt wird. Sie sollte auf Gegenseitigkeit beruhen, sonst wird aus Freundschaft nur Nutzen.
Mir ist es egal, ob meine Freunde höflich sind oder nicht. Ich finde äußere Höflichkeit schlimmer als offene Unhöflichkeit. Mit einem wahren Freund kann man sich immer darauf einigen, wie viel Unhöflichkeit zwischen euch beiden akzeptabel ist. Ich denke, Etikette ist eine Frage der Erziehung. Ich kann manchmal unhöflich sein, wenn ich direkt zur Sache kommen möchte, anstatt um den heißen Brei herumzureden.
Das Aussehen meiner Freunde ist mir egal. Ich würde sogar einen Affen unterstützen, wenn er ein gutes Herz hätte. Es ist mir also völlig gleichgültig, ob meine Freunde attraktiv sind oder nicht. Ich finde, jeder Mensch sollte frei entscheiden können, wie er aussehen möchte. Schließlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters.
Ein guter Sinn für Humor ist für mich unverzichtbar - das steht für mich außer Frage. Nun meine ich nicht, dass alle meine Kumpels ständig Witze reißen müssen, aber sie sollten schon über sich selbst lachen können und das Komische im Leben erkennen. Mal ehrlich: Ein Leben ohne Lachen wäre ja todlangweilig! Großzügigkeit ist mir nicht so wichtig. Bei Freunden sollten Geschenke und Gefallen einfach in beide Richtungen gehen.
Mir ist wichtig, dass meine Freunde verantwortungsbewusst sind. Ich schätze ehrliches Feedback. Es ist mir egal, ob sie sportlich sind oder nicht - wie gesagt, Äußerlichkeiten spielen für mich keine Rolle. Ideal wäre natürlich, wenn sie etwas Sport treiben würden, damit wir unsere Freizeit aktiv und interessant gestalten können.
Der Bildungsstand meiner Freunde ist mir egal. Ob mit oder ohne Ausbildung - für Freundschaften spielt Bildung meiner Meinung nach keine entscheidende Rolle. Das gehört eher in den beruflichen Bereich. Wichtiger ist mir, dass meine Freunde Leidenschaft für ihr Interessensgebiet zeigen, selbst wenn es nichts mit meinen zu tun hat. Ich schätze zwar Freunde, die sich gut ausdrücken können, aber ob sie hochgebildet oder völlig ungebildet sind, ist mir gleichgültig. Nur bei meiner Freundin bevorzuge ich eine intelligente Person mit zumindest technischer Ausbildung. Bei männlichen Freunden hingegen ist jeder Bildungsstand in Ordnung.
Also ganz ehrlich – ich würde jetzt nicht sagen 'Toleranz ist die Tugend desjenigen, der keine Meinung hat', aber offene, tolerante Freunde sind mir allemal lieber. Denn wie wir ja wissen: Gleich und gleich gesellt sich gern. Am Ende zählt doch dieser Funke – dieses Verständnis, bei dem man sich gegenseitig die Sätze vom Mund ablesen kann, bevor der Kaffee überhaupt durchgelaufen ist. Mir wäre es völlig schnuppe, ob meine Kumpels ehrgeizig sind oder nicht. Das ist doch ne Charakterfrage und hat mit Freundschaft nix zu tun.
Meiner bescheidenen Meinung nach zeigt sich wahre Freundschaft in gegenseitigem Verständnis – dieser unausgesprochenen Fähigkeit, sich einfach zu verstehen, selbst ohne Worte. Doch mehr noch: Echte Freunde sollten füreinander da sein, wenn einen das Leben zu Boden wirft. Ob es nun eine Schulter zum Ausweinen nach einem richtig beschissenen Tag ist, oder jemand, der dir hilft, die lustige Seite zu sehen, wenn alles schiefgelaufen ist – das unterscheidet Schönwetterfreunde von denen, die wirklich bleiben.
Meiner Ansicht nach kann wahre Freundschaft nicht mit Geheimnissen gedeihen – sie braucht dieses Fundament an Offenheit, wo man weiß, dass man das volle Bild erhält. Allerdings sehe ich es bei lockeren Bekannten viel gelassener, wenn sie sich bedeckt halten; schließlich hat jeder Lebensbereiche, die nur dem engsten Kreis vorbehalten sind. Genau dieser Unterschied zwischen flüchtigen Kontakten und echten, bedingungslosen Freunden ist entscheidend.
Freundschaft heute.
Freundschaft ist heute wichtiger denn je - in einer Welt, die zwar hypervernetzt ist, aber oft oberflächlich bleibt. Wie schon Goethe treffend bemerkte: "Freundschaft ist wie Gesundheit: Man schätzt sie erst, wenn man sie verloren hat." Mir als neun-Jährigem geht es da nicht anders. Meine engsten Freunde sind für mich unersetzlich, sie sind mein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten. Doch Freundschaft ist kein Selbstläufer - da gibt's oft dicke Bretter zu bohren. Und dann stellt sich natürlich die Frage: Was ist eigentlich das Wichtigste im Leben?
In unserer schnellebigen Zeit ist echte Freundschaft Gold wert. Hermann Hesse hat in "Demian" den Nagel auf den Kopf getroffen: "Man muss das Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Echte Freunde helfen uns, unser inneres Chaos zu sortieren.
Ich persönlich bin da eher wählerisch - für mich zählt Qualität vor Quantität. Ein, zwei richtig dicke Freunde, auf die man sich blind verlassen kann, sind mir lieber als ein Haufen loser Bekanntschaften. Meine engsten Kumpels teilen meine Leidenschaft für Sprachen und Literatur. Wenn ich nach der Schule mit dem Rad unterwegs bin (mein absolutes Lieblingshobby!) oder mich in YouTube-Videos über Bücher vertiefe, denke ich oft an Erich Kästners weises Wort: "Freunde sind die Familie, die man sich selbst aussucht."
Aber ganz ehrlich: Freundschaft ist manchmal auch zum Haare raufen! Goethe hat das in "Die Leiden des jungen Werthers" schon gnadenlos ehrlich beschrieben - da geht's ja drunter und drüber mit falschen Erwartungen und missverstandenen Gefühlen.
Heutzutage kommt noch das Social-Media-Dilemma dazu. In Wolfgang Herrndorfs "Tschick" sieht man dagegen, wie zwei Jugendliche, die eigentlich total unterschiedlich ticken, eine Freundschaft fürs Leben knüpfen - und das ganz ohne Instagram & Co. Aber heutzutage? Da schreibt man sich lieber hundert Nachrichten, als sich mal richtig die Kante zu geben. Da geht schnell der echte Draht verloren.
Für mich ist und bleibt die Familie das A und O. Meine Eltern haben sich im Studium kennengelernt - die haben echt was auf dem Kasten! Thomas Mann zeigt in "Buddenbrooks", wie Familie Halt geben kann, aber auch, wie schnell das Kartenhaus zusammenfällt, wenn keiner mehr an einem Strang zieht.
Freundschaft kommt gleich danach. Wie Michael Ende in "Die unendliche Geschichte" so schön sagt: "Manche Dinge muss man einfach glauben. Und wer glaubt, dem wird geholfen." Bei Freundschaft muss man manchmal einfach die Kirche im Dorf lassen und vertrauen.
Liebe ist natürlich auch nicht ohne, aber mit neun habe ich da noch keinen Bock, mir den Kopf zu zerbrechen. Beruf? Kommt noch früh genug - auch wenn mir meine Arbeit mit Kindern jetzt schon tierisch Spaß macht.
Am Ende des Tages ist Freundschaft wie ein guter Roman - mal hoch, mal tief, aber immer lesenswert. Friedrich Schiller hat es auf den Punkt gebracht: "Freundschaft ist die Seele des Lebens." Für mich stehen Familie und echte Freunde an erster Stelle, die halten mir den Rücken frei. In unserer digitalen Welt darf man nicht vergessen: Echte Freundschaft braucht mehr als Likes und Emojis. Wie in der besten Literatur geht's um echtes Miteinander - mit allen Höhen und Tiefen. Da kann man nur sagen: Freunde wie diese sind nicht von schlechten Eltern!