Vor unserem Umzug nach Deutschland, haben wir unseren Sommerurlaub in Estland verbracht. Damals haben wir in Sankt-Petersburg gewohnt und haben uns bewusst entschieden, keine Fernreise zu unternehmen, weil ich schon schwanger war und eine entspannte Auszeit gebraucht habe. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon drei Mal in Estland und hatten um ehrlich zu sein keine große Erwartungen von dieser Reise. Das ist ja kein Island mit zahlreichen Wasserfällen und atemberaubenden Aussichten. Doch waren wir mehr als beeindruckt von der Schönheit dieses Landes! Unser Unterkunft hat sich direkt im Nationalpark Lahemaa befunden. Direkt vor der Tür gab es einen kleinen Bach, man konnte auf seinem Boden sogar Muschel erkennen, deswegen trägt dieser Bauernhof die Name "Die Perle". Und das ist mitten im Wald, Natur pur. Wir konnten da Pfifferlinge und Steinpilze sammeln, so viele Waldpilze habe ich noch nie gesehen! Was für mich besonders überraschend war, dass es dort sogar Sumpfwanderwege gibt. In Russland gibt es natürlich genug ähnlichen Landschaften, aber die Infrastruktur meist zu wünschen übrig lässt und man kann solche Naturwunder nicht so bequem genießen. Ich würde mich nie zutrauen, einen Sumpf zu Fuß zu überqueren, aber in Estland ist das dank den Holzwegen möglich, außerdem gibt es dort gut organisierte Rastplätze (mit kostenlosem Brennholz) und Aussichtstürme (das Foto wurde übrigens von einer Aussichtsturm gemacht). Diese schöne Zeit werde ich nie vergessen.

Der Bauernhof haben wir noch mit einer Familie geteilt. Ein Mal haben wir ihnen angeboten, einen Brettspiel, den wir dabei hatten, mal zusammen zu spielen. Der Spiel heißt "Zug um Zug - Schweiz". Und dann stellte es sich heraus, dass diese Familie aus der Schweiz kommt! Die Erinnerung an diesen Abend bringt mich immer noch zum Lächeln. Hoffentlich wird es noch die Möglichkeit geben, Lahemaa noch mal zu besuchen. Diesmal zu dritt, um estländisches Naturwunder unserer Tochter zu zeigen.