(Diese Rezi ist in informellem Deutsch verfasst. Ich bitte um Vorschläge zur alternativen informellen Formulierungen. Danke!)
Kurzgefasst: Sehr gute Ansätze, problematische Ausführung. Wahrscheinlich aufgrund zu geringer Seitenzahl (ca. 80) und einem uneinheitlichen Schreibstil.
Ins Detail: Ein sehr dünnes Büchlein über was ein gelungenes Klassenzimmer ausmacht. Keine Überraschung: was es immer ausgemacht hat -- engagierte Lehrkraft, interessierte und gefordete Kinder. Auf die Methode oder Gestaltung der Arbeitsblätter kommt es nicht an, laut Felten, denn gut fundiertes Wissen kann mit (fast) allen Lehrmethoden gut klar kommen.
Wissen wird aber heutzutage nicht gut fundiert, nicht zu Hause, nicht in der Grundschule und nicht an der Uni. Das ist der Kern des Problems.
(Habe ich selber erlebt. Nannte ich immer "Infoklecksen." Lernenden werden mit Details bombardiert, ohne zuerst einen umfassenden Überblick des Themas zu bekommen, denn der ist als gegeben angesehen. Also Infoklecks hier, Infoklecks da...kein richtiges Bild entsteht...dann kriegst du 'n 3 oder schlimmer.)
Auch die Ursachen von Problemschülern spricht Felten an und wie Bildungsreformen ihre Zahl nicht reduziert, sonder immer mehr davon erschafft. Das Klassenzimmer ist kein Fabrik, sondern ein Raum voller Menschen mit sozialen und emotionalen Bedürfnissen, was gern übersehen wird, wenn es von Seiten der Politik auf die Jagd nach Pisa-Punkten geht.
Leider ist der Schreibstil des Büchleins ziemlich chaotisch. Teils zu kompliziert und mit Fachjargon gespickt, dann mal zu referenziell, dann zu flippig-hip oder anprangernd. Spätere Kapitel sind mehr verständlich als die am Anfang.