Die Biopolitik
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Die Biopolitik

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Die "Biopolitik" oder "biopolitische Macht" ist ein Begriff, den der französische Philosoph Michel Foucault in seinem bekannten Text "Man muss die Gesellschaft verteidigen" (Il faut défendre la société) dargestellt hat. Foucault erklärt, dass es zwei Arten von politischen Mächten gibt: die "souveräne" und die "biopolitische". Beide wirken sich auf das Leben und den Tod von Menschen aus, aber auf verschiedene Weise. Die souveräne Macht ist die Macht "den Tod zu stössen" (tuer) und "leben zu lassen" (laisser vivre). Die biopolitische Macht bestehe im Gegensatz dazu darin, Menschen "leben zu machen" (faire vivre) oder "sterben zu lassen" (laisser mourir). Mit anderen Worten, das Organisatoren des Tötens sei aktiv im Falle der souveränen Macht und passiv – oder passiver - im Falle der Biopolitik. Auf die gleische Weise sei die Organisierung des Lebens aktiv im Falle der Biopolitik und passiv – oder passiver – im Falle der souveränen Macht. Als Beispiel von souveräner Machtdemonstration kann man die Handbewegung des römischen Kaisers erwähnen, wobei er aktiv über das Leben oder Tod des Gefangenen im Coliseo entschied. Die Militarisierung der EU-Grenze entlang des Mittelmeers ist ein gutes Beispiel von Biopolitik. Der NGO Fortress Europe nach hat diese Politik zur Folge gehabt, dass mindestens 30 000 Migranten im Mittelmeer ertrunken sind. Diese Leute wurden nicht erschossen. Ihr Tod ist auch nicht gewünscht. Er ist aber auch kein Unfall oder Zufall, sondern die strukturelle Folge einer Politik, wo man einige Leute "sterben lässt", um andere Leute gut "leben machen" zu können, nämlich die Europäer, die Angst vor illegaler Migration haben.

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