Ich habe kürzlich ein Schaubild über die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der Leute im Laufe der Woche angesehen. Die Leistungskurve hatte das größte Hoch am Mittwoch, wenn die Arbeiter normalerweise fitter und produktiver sind. Dies kann bei der Produktivität Wahr sein, aber in Bezug auf die Stimmung sind die Dinge sehr unterschiedlich. Bei mir ist die wöchentlich Stimmungskurve eigentlich wie eine Steigung, die sehr tief am Montag und glänzend hoch am Freitag ist. Wenn ich der Name des Montags ändern könnte, würde ich ihn tatsächlich Depressionstag nennen. Und ich glaube, dass die durchschnittliche Deutsche würde es so genau machen. Am Montag antworten die meisten Deutschen fast immer „zu kurz“, wenn jemand die Frage „Wie war das Wochenende?“ stellt – eine deutliche Beschwerde über die Werktage, die wieder dabei sind. Dienstag würde ich in Trägheitstag umbenennen – man kann nichts mehr machen, die Woche muss weiterlaufen. Mittwoch wäre Hoffnungstag – endlich hat man die Mitte der Woche erreicht und das Wochenende kommt bald. Donnerstag würde ich Fast-freitag nennen – der Tag, an dem eine Mischung von Vorfreude und Angst den Geist beherrscht. Freitag würde ich als Freitag lassen – der große Tag, an dem ich glücklich auf die Uhr schaue, in der Erwartung, dass der kleine Zeiger die Vier erreicht, wenn ich endlich mein Freiheitsbier öffnen kann und endlich fängt das Wochenende an.
Tja, Bruno, man merkt, dass Du wohl doch noch nicht so ganz in Deutschland angekommen bist:
Der Deutsche liebt seine Arbeit und ohne sie wird sein Leben sinnlos. Der Freitag ist nur dazu da,sich abends zu besaufen, damit man das Wochenende überstehen oder verschlafen kann, bis es endlich wieder Montag ist.
:-)