Heute möchte ich gerne über das letzte Buch, das ich auf Deutsch gelesen habe, sprechen. Es heißt "Chronik meiner Straße". Das Buch wurde von Barbara Honigmann geschrieben und 2016 von dtb veröffentlicht. Die Schriftstellerin ist in 1949 in Ost-Berlin geboren, in 1984 nach Straßburg ungezogen und hat, jenseits ihrer literarischen Beschäftigung, als Regisseurin und Dramaturgin gearbeitet. In diesem Buch erzählt Barbara Honigmann täglichen Geschichten ihrer Straße in Straßburg, die sie "die Straße des Anfangs und des Ankommens" nennt, weil Menschen, die dort wohnen, meistens grade erst in die Stadt gezogene Ausländer*innen sind. Deshalb stellt jedes Kapitel eine neue Geschichte mit neuen Figuren vor, die alle in der Wahrheit existieren, weil das Buch eine Autobiographie ist.
Jenseits der Betonung der gesellschaftlichen Veränderung ihrer Straße im Laufe der Zeit, präsentiert "Chronik meiner Straße" ein nuanciertes Bild der jüdischen Gemeinschaften in Mitteleuropa. Barbara Honigmann gibt den Lesen*innen einen inneren Blick auf deren vielfältige Lebenswege, zwischen jiddisch, deutsch und französisch; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Progressivismus und Frömmigkeit; Suche nach der Heimat und ununterbrocher Bewegung.
Ich empfehle das Buch allen Deutschlernenden, weil ich finde, dass die Geschichten sehr interessant und einfach zu verstehen sind.