Für und wider den Organspendeausweis
German

Für und wider den Organspendeausweis

by

health
politics

Endstation C2, Seite 38, Aufgabe 3: Für und wider den Organspendeausweis: Der folgende Kasten enthält Argumente/Ausreden von Leuten, die nicht im Besitz eines Organspendeausweises sind.

Aus gesundheitlichen Gründen. • Bin noch nicht ausreichend informiert. • Dafür bin ich zu jung / zu alt. • Habe noch keinen Ausweis, lehne Organspende aber nicht ab. • Hatte bisher keine Zeit dafür. • Ich habe Angst, dass man mich vorzeitig für tot erklärt. • Lehne Organspende grundsätzlich ab. • Moralische / Religiöse Gründe lassen es nicht zu

Schreiben Sie einen Text, indem Sie Gegenargumente sammeln und Ihre Meinung äußern.

******************************************************************************************************************************

Seit 1975 gibt es in Deutschland die Möglichkeit, einen Organspendeausweis zu erhalten. Wer so einen Ausweis besitzt, erklärt sich im Todesfall dazu bereit, seine Organe zu spenden. Für viele Menschen ist Organspende überlebenswichtig, denn viele benötigen eine Transplantation, um weiter leben zu können. Nichtsdestotrotz sind einige Menschen aus unterschiedlichen Gründen noch nicht im Besitzt dieses lebensrettenden Ausweis.

Viele meinen, sie erhalten noch keinen Ausweis aus gesundheitlichen Gründen. Außer wenn man unter Krebs, HIV oder speziellen Nervenleiden leidet, klingt das nach einer Ausrede. Und es sei denn man hat Medizin studiert, kann man sich selbst nicht diagnostizieren und einfach sagen, sie seien nicht gesund genug, Organe zu spenden. Sie sollen sich keine Gedanken machen - das wird erst nach dem Tod der ausstellenden Person evaluiert.

„Ich bin noch nicht ausreichend informiert“ hört man auch sehr oft. Was für eine faule Ausrede! Im Internet kann man alles über Organspende recherchieren. Zum Beispiel hat die Internetseite Organspende – Die Entscheidung zählt vollständige Angaben um dieses Thema. Auf diese Seit erfährt man auch, dass „Dafür bin ich zu alt“ sinnlos ist, weil es keine Altersgrenze dafür gibt. Ebenfalls ist „dafür bin ich zu jung“ keine gute Ausrede. Es stimmt zwar, dass man mindestens 16 Jahre alt sein muss, um einen Organspendeausweis zu bekommen, aber nach diesem Alter ist man nicht mehr in der Lage, die „ich bin zu jung“ Karte zu spielen. Außerdem ist es auch keine feste Entscheidung: Wenn man es bereut, kann man es rückgängig machen und jederzeit den Ausweis vernichten.

„Ich habe noch keinen Ausweis, lehne Organspende aber nicht ab“ ist auch typisch zu Hören. Diese Personen frage ich: Worauf warten Sie dann? Normalweise antworten sie, dass sie bisher keine Zeit dafür hatten. Dazu sage ich: Es dauert wahrscheinlich länger ein Konto auf Facebook zu eröffnen, als einen Organspendeausweis zu erhalten. Man muss nur den Organspendeausweis online ausfüllen und dann wird ist man bereit, Leben zu retten (hoffentlich erst in vielen Jahren…).

Aus religiösen Gründen lassen viele Menschen es auch nicht zu, Organspender*in zu sein. Teilweise verstehe ich, dass man religiöse Einschränkungen hat und, dass man seine Glaubensvorstellungen ehren will. Trotzdem frage ich mich: befolgen diese Personen alle religiösen Regeln ihrer Religion oder nur diejenigen, die Ihnen besser in den Kram passen?

Was dieses Thema angeht, würde ich auch gerne hinzufügen, dass ich das System Portugals sehr interessant finde: Man muss nichts tun, um Organ zu spenden, weil alle Menschen ab 16 Jahren schon im Prinzip Organspender*Innen sind. Falls man nicht einverstanden ist, Organe zu Spendenzweck zu überlassen, kann man einen sozusagen Nicht-Organspendeausweis erhalten, indem man ein Formular bei dem Registo Nacional de Não Dadores ausfüllt. Ethisch fragwürdig, aber sehr wirksam.

2